21.12.2020
„Stadtluft macht frei!“ – Der mittelalterliche Rechtsgrundsatz, wonach ein in einer Stadt wohnender Unfreier, etwa ein dem Grundherrn entflohener Bauer, nach Jahr und Tag nicht mehr von seinem Dienstherrn zurückgefordert werden konnte und somit ein freier Stadtbewohner wurde, wirkt immer noch in vielen Facetten nach. Denn Städte sind Orte der Chancen – auch im 21. Jahrhundert zieht es viele Menschen aus strukturschwachen Gebieten dorthin, wo es Arbeit, gute Bildungschancen und vielfältige Möglichkeiten für die persönliche wie auch berufliche Weiterentwicklung gibt.
Smart Cities: Orte nachhaltiger Modernität
Dank dieses Potenzials an hochmotivierten Bürger*innen und der wirtschaftlichen Stärke urbaner Regionen treiben Städte seit jeher Veränderungen und Innovationen voran. So haben Kommunen auch im Bereich der Digitalisierung des öffentlichen Bereichs eine Vorreiterrolle übernommen. Das Zusammenleben ihrer Einwohner*innen effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten, eröffnet jedoch ein immens großes und herausforderndes Betätigungsfeld für Smart Cities, da sie die gesamte Daseinsvorsorge von der Geburt bis zum Lebensende im Blick haben müssen.
Es sind aber nicht nur Metropolen, die kraft ihrer wirtschaftlichen Potenz und als Bildungs- und Ausbildungszentren punkten können. Zwar haben abgesehen von Wien nur acht der 2.094 österreichischen Gemeinden mehr als 50.000 Einwohner*innen, doch auch die Kleinstädte sind wichtige Partner für die nachhaltige digitale Transformation Österreichs. Sie tragen als Small Smart Cities ebenso dazu bei, Herausforderungen – sei es die die Umsetzung der Energie- und Mobilitätswende zur Erreichung der Klimaziele 2030 oder das Etablieren innovativer Bürgerbeteiligungsmodelle – landesweit zu meistern.
Was Smart Cities leisten können
Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen an Smart Cities sind der Lebensrealität entsprechend breit gefächert. Hier ein kurzer Blick auf die Bereiche, in denen Smart Cities, egal ob groß oder klein, zu einer nachhaltigen Entwicklung eines Landes beitragen können.
- Wirtschaft
Smart Economy bietet der Wirtschaft durch die Vernetzung verschiedenster Akteure auf lokaler, regionaler und globaler Ebene ein nachhaltiges Fundament. Die Verknüpfung von innovativen Ideen mit technologisch hochwertigen Infrastrukturen machen die Smart City zu einem begehrten Standort, der auch in die Region ausstrahlt.
- Governance, Politik und Verwaltung
Smart Governance ermöglicht eine bürgernahe politische Entscheidungsfindung durch starke Einbindung der Bevölkerung in städtische Entwicklungsprozesse. Um Maßnahmen, Planungs- und Entscheidungsprozesse transparenter und partizipativer zu gestalten, ist auch eine enge Zusammenarbeit mit Forschungs- und Bildungsinstitutionen wichtig. Denn es braucht sowohl innovative technische Lösungen als auch mündige Bürger*innen, damit Politik und Verwaltung smart sein können.
- Zivilgesellschaft
Der einfache Zugang zu Informationen und kollaborativen digitalen Instrumenten sowie transparent gestaltete Beteiligungsmöglichkeiten erleichtern zivilgesellschaftliche Initiativen. So können im Idealfall alle gesellschaftlichen Gruppen an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben und Einfluss auf die Entwicklung ihrer Stadt oder ihrer Gemeinde nehmen.
- Nachhaltigkeit
Im Grunde ist Nachhaltigkeit eine Querschnittsmaterie. Um die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne eine lebenswerte Zukunft zu gefährden, sollten alle Maßnahmen auf ihre ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Auswirkungen hin überprüft werden. Hier ist eine Smart City mit einer robusten und leistungsfähigen digitalen Infrastruktur, die eine Umsetzung anpassungsfähiger und proaktiver Strategien erleichtert, im Vorteil.
- Mobilität
Wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, muss auch das Mobilitätsangebot genau durchdacht sein, um einen möglichst reibungslosen und effizienten Individual- wie auch Güterverkehr zu ermöglichen. Smart Mobility in Form von innovativen Technologien und intuitiven Apps, die öffentlichen Nahverkehr, bessere Infrastrukturen oder Mobilitätsprojekte wie Carsharing, E-Bike- und E-Scooter-Plattformen kombinieren, ist (Energie-)effizient, emissionsarm, sicher und kostengünstig.
- Gesundheit
Smart Health betrifft sowohl die Vorsorge als auch die Diagnostik sowie Pflege und Betreuung und zeichnet sich durch einen schnellen, unkomplizierten und günstigeren Zugang zu gesundheitlichen Diensten und Medikamenten aus. Innovative Technologien wie etwa Bodensensoren zur Sturzerkennung in Pflegeheimen oder eine DSGVO-gemäße Vernetzung von medizinischen Diensten, Patient*innen und Vorsorgemaßnahmen durch Smart Health können letztlich eine effizientere und bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten.
- Energie und Umwelt
Zu den Lebensgrundlagen von Kommunen gehörten schon seit dem antiken Rom eine ausreichende Versorgung mit Energie und Trinkwasser sowie eine funktionierende Entsorgung der Abfallstoffe. Mit der dezentralen Erzeugung von Energie, der intelligenten Steuerung von Lastspitzen, einer energiesparenden Beleuchtung und intelligenten Wohnprojekten kann auch in diesem Bereich die Smart City eine zukunftsweisende und nachhaltige Rolle einnehmen.
Der Einsatz moderner Technologien kann also viel dazu beitragen, den urbanen Raum effizienter zu verwalten und klimaschonender sowie lebenswerter zu gestalten. Unsere branchenerfahrenen Expert*innen unterstützen die Entscheidungsträger*innen in Städten und Gemeinden, nachhaltige Lösungen einer modernen Verwaltung zu implementieren, denn die erfahrenen IT-Allrounder*innen von msg Plaut wissen, worauf es bei der Durchführung von Projekten im öffentlichen Bereich ankommt.
Wir unterstützen Sie dabei, die extrem vielfältigen Herausforderungen an eine moderne Verwaltung zu bewältigen und aus Ihrer Gemeinde eine Smart City zu machen. Haben Sie noch Anregungen, Fragen, Kritikpunkte zum Thema? Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns über Ihr Feedback!