15.04.2020
Lesen Sie das Interview auch hier: www.ittbusiness.at.
it&t Business: Die msg Group feiert ihr 40-jähriges Bestehen – gerade in der IT-Branche ist das eine halbe Ewigkeit. Welche Faktoren machen Unternehmen aus Ihrer Sicht beständig?
Georg Krause: msg Plaut zählt nicht zuletzt deshalb mittlerweile zu den größten IT-Dienstleistern im deutschsprachigen Raum, weil wir mit einer langfristigen Orientierung dem Kunden gegenüber für eine kontinuierliche, ihn umfassend begleitende Betreuungsleistung stehen. Der beste Beweis für die Wirksamkeit dieser Strategie ist die Tatsache, dass unser größter Kunde die Kundennummer 3 besitzt, uns also schon seit 40 Jahren treu ist.
Im Vorjahr verschmolzen msg systems und die Plaut Consulting Austria zur msg Plaut Austria. Ihr Fazit zur Fusion?
Durch die Verschmelzung ist eine einzigartige Kombination aus Größe und spezieller Eigentümerstruktur entstanden, die msg Plaut vom Mitbewerb unterscheidet. Laut einer Lünendonk-Studie aus dem Jahr 2019 hat die msg-Gruppe in Deutschland Platz sechs erreicht und Atos überflügelt und kann somit mit der Schlagkraft großer internationaler Konzerne agieren. Dennoch haben wir uns die Flexibilität eines lokalen Dienstleisters für den Mittelstand bewahrt.
Als eigentümergeführtes Unternehmen haben wir volle Autonomie über die Entscheidungen und können uns auf die Umsetzung nachhaltiger Strategien konzentrieren, ohne von den Shareholdern getrieben zu werden. Wir sind agil aufgestellt: Eine flexible Vertragsgestaltung, Investitionen in neue Geschäftsmodelle oder auch die gemeinsame Entwicklung von Plattformen mit den Kunden sind so wesentlich leichter möglich.
Last but not least können wir aufgrund der Bündelung der Kräfte der msg-Gruppe eine sehr breit aufgestellte Lösungskompetenz nutzen und unser Branchen-Know-how mit strategischer, betriebswirtschaftlicher Beratung vereinen.
Wie beurteilen Sie den österreichischen IT-Markt aus Beratersicht? Gibt es lokale Spezifika?
Der österreichische IT-Markt ist geprägt von nachhaltigem Arbeitskräftemangel, der immer mehr dazu führt, dass Vorhaben und Innovationen von Unternehmen nur verzögert angegangen werden können. Es ist überraschend zu sehen, dass trotz der exzellenten Berufsaussichten in diesem Bereich, nicht genügend junge Menschen (insbesondere Frauen) sich für diese Berufsausbildung entscheiden. Im internationalen Vergleich zählt der österreichische Markt (wie auch aus diversen Ländervergleichen, wir dem DESI der EU) nicht zu den Innovationsführern, sondern eher zu den „fast followern“.
Welche Märkte bedienen Sie aus der österreichischen Gesellschaft heraus?
msg Plaut hat in der msg-Gruppe die Verantwortung für die Region CEE und CIS. Unsere Niederlassungen in der Region wachsen stark. Wir planen an diesen Standorten auch einen Ausbau des Portfolios, um Produkte, Lösungen und Kompetenzen der gesamten msg-Gruppe auch in diesen Regionen zu nutzen. Weiters kommen heuer noch weitere Standorte in Ungarn, der Ukraine und Kasachstan hinzu.
Aber auch in Ländern, in denen derzeit Partnerunternehmen agieren, soll das msg-Portfolio angeboten werden können – msg Plaut kann dann alles aus einer Hand in allen Regionen anbieten.
Welche Akzente wollen Sie zukünftig setzen? Wo sehen Sie msg Plaut Austria in drei Jahren?
In Österreich haben wir das ganz klare Ziel, unter die Top 5 der IT-Berater zu kommen und von den Kunden bei innovativen Themenstellungen und schwierigen Projekten als Erste genannt und weiterempfohlen zu werden.
Um dies zu erreichen sind natürlich gut ausgebildete Mitarbeiter erforderlich, die innovative Lösungen anbieten und ausgezeichnete Beratungsleistungen erbringen können. Wir haben eine Beschäftigungsoffensive gestartet, um mit konkreten Schulungsmaßnahmen in Kooperation mit SAP und dem AMS dem Fachkräftemangel in der IT entgegenzuwirken und mit neuen Work-Life-Packages, vielen Incentives und Positionierungsmöglichkeiten die besten Kräfte zu binden.