21.01.2021
Die zeit- und ortsungebundene Nutzung von Online-Amtsservices wird immer stärker von der österreichischen Bevölkerung wie auch der Wirtschaft angenommen. Auch für den Public Sector ist eine sichere IT-Infrastruktur essenziell aufgrund des Auftrags, die Daseinsvorsorge und die Sicherheit des öffentlichen Raums zu gewährleisten.
Die Digitalisierung sorgt für rasant steigende Datenmengen und damit auch höhere Anforderungen an die Vernetzung, die für die effiziente Verwertung dieser Daten notwendig ist. Von der Wirtschaft werden deshalb immer öfter Cloud-Lösungen verwendet, die mit ihrer Leistungsfähigkeit und Flexibilität auch den öffentlichen Sektor bei der Administration ihrer Prozesse unterstützen könnten. Doch die meisten Cloud-Anbieter haben ihren Sitz außerhalb Europas und erfüllen die hohen Anforderungen der EU an Datensouveränität nicht.
Flexible und sichere digitale Infrastruktur
Deshalb wurden mehrere Initiativen für ein digitales Ökosystem gestartet, das den Zugriff, die Speicherung, den Austausch und die Nutzung von Daten gemäß europäischer Standards, Gesetze und Normen ermöglicht. Europäische Projekte wie etwa GAIA-X arbeiten daran, souveränen Datenaustausch in einer Cloud zu ermöglichen, welche die digitale Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und letztlich der ganzen Gesellschaft sichern kann.
Auch in Österreich wird gemeinsam von Bundesregierung und Wirtschaft das Projekt einer Daten-Cloud vorangetrieben. Das hierbei verfolgte Konzept eines modular aufgebauten Verbundsystems von bestehenden Cloud-Anbietern und deren Angeboten besitzt mehrere Vorteile im Vergleich zu den Clouds der Hyperscaler: Die Abhängigkeit von nur einem Anbieter entfällt und die vor allem im öffentlichen Bereich nötige Vernetzung von zentralen und historisch gewachsenen dezentralen Infrastrukturen ist durch diese modulare Struktur einfacher zu erreichen.
Standards für Datensouveränität und -sicherheit
Für die sichere Verbindung von Cloud-Technologien mit verschiedensten On-Premise-Systemen ist die Entwicklung von Standards unumgänglich. Die gewünschte Vielfalt bei den Anbietern erfordert ein allgemein gültiges Regelwerk, damit die Nutzerinnen und Nutzer darauf vertrauen können, dass alle Beteiligten die Rechtsvorschriften befolgen und die Souveränität über die eigenen Daten gewährleistet ist. Diese Standards müssen jedenfalls den gemeinsamen Werten und relevanten Regulierungen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten entsprechen, um eine Cloud zu ermöglichen, die der Gesellschaft eine faire und transparente digitale Interaktion auf allen Ebenen garantiert.
Transparenz und Kooperation
Der Vielfalt und dem Kooperationsgedanken der Europäischen Union entspricht ein Open-Source-Ansatz für die Dateninfrastruktur: Die dadurch wesentlich vereinfachte, transparente Kooperation unterstützt nicht nur die Wirtschaft dabei, Innovationen voranzutreiben. Open Source macht es auch möglich, vor Ort passgenaue Lösungen zu entwickeln, die den lokalen Anforderungen entsprechend die Service-Qualität des Public Sector weiter erhöhen können.
Die Digitalisierung durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche. Daher ist die Entwicklung einer souveränen Dateninfrastruktur in Österreich wie auch in Europa unerlässlich, um Daten sicher und vertrauensvoll verfügbar zu machen und zu teilen. Privatpersonen, Wirtschaftstreibende wie auch die öffentliche Hand können dann auf einer sicheren Basis interagieren und kommende Herausforderungen gemeinsam besser bewältigen.
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